Herbert und Renate sagen ade...
Geschrieben von Administrator   

Schade, dass es nun Schluss sein soll, mit Herbert und Renate, einem grantelnden Bühnenehepaar, das seit mehr als 25 Jahre präsent ist. Renate Staubinger und Herbert Egerer sind zwar verheiratet, aber nicht miteinander, nur auf der Bühne werden sie zu einem zänkischen Paar.

Schon vor drei Jahren gastierten sie in der Henfenfelder Sporthalle. Nun kamen sie im Rahmen ihrer Abschiedstour noch einmal und füllten wieder die. Begrüßt wurden sie von Reinhold Heinrich, dem Vorsitzenden des SVH, gleichzeitig der Organisator der Veranstaltungsreihen.

herbert_und_renate01_1.jpgWenn das spitzfindige Ehepaar auftritt, dann ist auch immer Charly Fischer dabei. Er moderiert nicht nur den Abend, sondern bietet auch eine musikalische Ergänzung. Passend zum Auftakt sang er das bekannte Volksmusikstück „Heit kumma viele Leit zam“, denn er ist ein Fan der „Frängischen Woar“.

Herbert und Renate eröffnen den Abend mit etwas, was immer zu Diskussionen in der Ehe führt, mit den passenden Schuhe für die Frau. Wem sind die Dialoge nicht geläufig, dass sie optisch schöne Schuhe will, diese aber nicht gerade bequem sind. Herbert schloss die Debatte, dass Renate nicht nur große Füße, sondern auch eine große Gosch’n hat.herbert_und_renate03_1.jpg

Wie aus einer banalen Äußerung eine richtig große Eifersuchtsgeschichte werden kann, zeigten die Akteure danach. Während er seine Ruhe haben will und nur kurze Kommentare abgibt, gießt sie ständig Öl ins Feuer. Ähnlich auch die Nachlese einer Vernissage. Über erotische Symbolik wird Herbert von Renate aufgeklärt, das Publikum kommt dabei aus dem Lachen nicht heraus.

Charly Fischers musikalische „Reise ins Glück“ fcharly_fischer_1.jpgührte mit dem Fahrrad „nach Schweinau und zurück“. Auch sein Bekenntnis „I bin mein Vodder sei Bua“ wurde vom Publikum begeistert aufgenommen.

Überflüssige Pfunde loszuwerden ist eine Qual, wer kennt das nicht. Renate leidet auch an überflüssigen Pfunden, in der Nacht träumt sie von einem Schnitzel, früh wiegt sie zwei Pfund mehr. Manche können essen, was sie wollen, bei ihr setzt sich dagegen alles an, diese Klage ist bekannt. Im Schaufenster der Konditorei sieht sie die leckersten Sachen, anfangs noch mit Selbstbeherrschung. Doch dann bricht der Wall, ein bisschen Bamberger Hörnchen und ein Florentiner kann ja vielleicht nichts ausmachen. Am Schluss rebelliert die Galle.

In einem weiteren Sketch bekommt die liebe Verwandtschaft nach einem Besuch ihr Fett ab. Auch hier ein vorgehaltener Spiegel, denn wer hat noch nicht nachträglich über das Essen gelästert.

Zu den Klängen von „Chattanooga Choo Choo“ besang Fischer die „Strosseba nach Fädd“. Er klärte das Publikum angesichts des 175-jährigen Eisenbahnjubiläums auf, dass die Straßenbahn exakt auf der Route des „Adlers“ fuhr. Mit der Romantik war endgültig Schluss, als die U-Bahn eingeführt wurde.renate.jpg

Bei den vielen Episoden aus der 25-jährigen Bühnengeschichte ließen sie dem  Publikum kaum Lachpausen. Der offene Schlagabtausch, auf der Bühne ausgetragen, traf genau auf den Punkt. So manche Komik entstand durch das Wiedererkennen von eigenen Situationen, genau das wollen Herbert und Renate erreichen. Nach viel Beifall wurde als Zugabe ein Gesundheitscheck gezeigt. Blutdruckwerte, Fiebermessen und schließlich der Einsatz eines Stethoskops sorgten wiederum für schallendes Gelächter. herbert_1.jpgDer „Knubbel“ am Fuß von Herbert, als Geschwür vermutet, entpuppt sich als völlig harmlos. Nach fast drei Stunden kurzweiligem Programm kann man angesichts der Abschiedstour nur eines sagen – Schade!   Johann Dechant