Lieder und Geschichten aus dem Leben - Martina Schwarzmann in Henfenfeld
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Die Abteilung Musik-Kultur des SV Henfenfeld hat einen weiteren Volltreffer gelandet – Martina Schwarzmann gastierte in der ausverkauften Sporthalle. Der Vorsitzende des SVH, Reinhold Heinrich, stellte die Oberbayerin, die 2008 den Deutschen Kabarettpreis erhielt, kurz dem Publikum vor.

Lieder und Geschichten aus dem Leben

 

Die Abteilung Musik-Kultur des SV Henfenfeld hat einen weiteren Volltreffer gelandet – Martina Schwarzmann gastierte in der ausverkauften Sporthalle. Der Vorsitzende des SVH, Reinhold Heinrich, stellte die Oberbayerin, die 2008 den Deutschen Kabarettpreis erhielt, kurz dem Publikum vor.

Auf der Bühne erzählte Schwarzmann von früheren Partys, von den Streichen, die damals üblich waren. Das Publikum war amüsiert über die Geschichten von Skaterhosen, für sie „Schnellscheißerhosen“, bei denen das Maurerdekolletee zum Zielwerfen mit Erdnüssen einlud. Mit ihren Erfahrungen von Wellnesswochenenden im bayrischen Wald begeisterte sie danach überwiegend die Damen im Publikum. Den Slogan, dass man sich danach „wie neugeboren“ fühle, analysierte sie skeptisch, denn wer möchte wieder Säugling sein. In einem Lied schilderte sie den Berufswechsel eines Metzgers zu einem Wellnessmasseur. Anschließend stellte sie fest, dass ein Gärtner die meisten Feinde habe, „die kommen von überall her, sogar von unten“. Martina Schwarzmann befasste sich auch mit sozialkritischen Themen, hier brachte sie mit verschiedenen Ansichten auf den Punkt, dass letztlich alles Sache der Perspektive sei.martina_schwarzmann_02.jpg

Ihre Schilderungen von Streichen auf dem Oktoberfest trieben den Gästen Tränen in die Augen. Als an ihrem Tisch Japaner mit dem Weißwurstessen fertig waren, wurde ihnen erzählt, dass es ein alter bayerischer Brauch sei, auch das warme Wasser aus der Terrine zu trinken. Als bare Münze nahmen die Gäste aus Fernost, dass der beste Teil vom Steckerlfisch der Kopf sei. Schenkelklopfen brachte die Story, dass man das Backhendl vor Verzehr mit dem beiliegenden Zitronentuch abreiben müsse. Diese Hendl drehten zuvor ihre Pirouetten am Spieß – „Oarsch am Kroang, Oarsch am Kroang“ – schön aufgereiht.

Um’s „Gschieß“ ging es danach, dieses sei allgegenwärtig im Alltag, innerhalb der Familie gäbe es dieses, aber auch in der Politik. „Gschieß“ mache man dabei hauptsächlich, um Aufmerksamkeit zu erregen. Frau macht „Gschieß“, weil sie endlich mal für ihre undankbare Hausarbeit gelobt werden möchmartina_schwarzmann_01.jpgte. Das „Gschieß“ eskaliert, wenn man(n) nur „ja ja“ dazu sagt.

Die Kabarettistin bekannte sich im zweieinhalbstündigen Programm nicht nur zu ihrer Schwangerschaft, sondern auch dazu, dass sie wenig vom „Aufbrezeln“ hält. Sie will eben so sein, wie sie ist - natürlich.martina_schwarzmann_03.jpg

Im Publikum fühlte sich so mancher ertappt, als sie aus eigenen Jugenderfahrungen erzählte. Was man den Kindern alles weismache und welche Folgen dies haben könne. Zum Schluss forderte sie in einem Lied auf, nicht nur mehr für den Nachwuchs zu tun, sondern auch selbst für Nachwuchs zu sorgen, denn Kinder stünden für die Zukunft.martina_schwarzmann_4.jpg

Nach einem tosenden Schlussapplaus nahm sie als Zugabe den „König vom Wertstoffhof“ auf die Schippe. In ihrem Lied berichtete sie von Erfahrungen bei der Mülltrennung, wenn der „König“ entscheide, wo was hinein muss, aber auch, was man wieder mitnehmen müsse. Zum Abschluss griff sie nochmals das Motto ihres Programmes auf                                                – So schee kons Leb’n sei.

Der Vorsitzende des SVH, Reinhold Heinrich gab zum Schluss eine Vorschau auf das weitere Programm der Musik-Kultur-Sparte: Am 20. März 2010 kommt der „Dreggsagg“ Michl Müller mit seinem Programm „Jetzt erst recht“, am 29. Mai 2010 treten Herbert und Renate bei ihrer Abschiedstournee in Henfenfeld auf. Am 23. Oktober 2010 kommt schließlich Matthias Egersdörfer in die Sporthalle.   Johann Dechant

Foto: J. Dechant