Massenansturm in die Henfenfelder Sporthalle! Auslöser dafür waren die
bekanntesten fränkischen Komödianten Volker Heißmann und Martin Rassau, die aus
„Fädd“ nach „Hennafeld“ gekommen sind.
Sketche, Frotzeleien und
fränkisches Gschmarri waren Hauptbestandteil des Programms mit viel
Lokalkolorit.
Bekannt genug sind die
beiden, stellte der SV-Vorsitzende Reinhold Heinrich fest. Unzählige
Fernsehauftritte und vor allem die „Fastnacht in Franken“ haben das Duo bekannt
gemacht. Über ihren Auftritt im Hammerbachtal freute sich Heinrich ganz besonders.
Viele Utensilien brauchen
die beiden nicht, ihre Präsenz und ihre Wortwahl genügen, um das Publikum zu
erheitern. Unter Riesenapplaus erstürmte Martin Rassau die Bühne wo er gleich
feststellte, dass „es do scho schäi is“. Er erzählte, dass ihr Bekanntheitsgrad
in Fürth Rassau und Heißmann mittlerweile zu „Namenlosen“ gemacht hat. Wenn
Rassau allein in seiner Heimatstadt unterwegs ist, hört er immer wieder „Schau
hie, des is anner vo denna zwaa“. Ist er mit seinem Partner Heißmann unterwegs
heißt es dann „des sinn doch die Zwaa!“
Nachdem Volker Heißmann,
ebenfalls mit viel Beifall begleitet auf die Bühne kam, gab es gleich einen
ersten Sketch. Darin wurde die Versicherungsbranche gehörig auf den Arm
genommen. Originalzitat zur Autohaftpflichtversicherung: „Wer bumst, der zahlt!“
Es sind die alltäglichen
Banalitäten, welche die beiden besonders herauszustellen vermögen. Rassau sorgt
mit der Wortwahl für Gelächter, das Heißmann mit seiner Mimik immens steigern
kann. Als ein alltägliches Beispiel schilderte Rassau den Besuch eines Paares im Restaurant. Nach
endlosem Studium der Speisekarte ordert Frau einen Salatteller mit
Putenbruststreifen und eine kleine Apfelschorle. Hat der Mann sein opulentes Essen
am Teller, kommt die scheinheilige Frage „derf i amoll probiern?“ Nach drei
Stunden gezuzele an der kleinen Apfelschorle kommt als Abschluss der Latte
macchiato ins Spiel.
Danach stellte Rassau ein
ganz besonderes Phänomen vor, denn Frauen können, im Gegensatz zu Männern,
„vorsorglich“ aufs Klo gehen. Diese Feststellung sorgte für Riesengelächter,
weil sich wohl manche Dame ertappt fühlte.
Weiter geht es mit einer
Fahrt im ICE von Nürnberg nach München. Mit breitem sächsischem Dialekt wird
eine Zugdurchsage nachgeahmt, besonders die englische Version sorgt für Brüller
beim Publikum. Auch fränkische Zugbegleiter kommen ins Visier, denn die blaffen
kurz und bündig „Foorschein“. Ergänzend dazu ein Sketch, bei dem Heißmann einen
Reisenden ohne Fahrschein und Rassau den Zugschaffner spielt. Dabei wird nicht
nur der Tarifdschungel ins Licht gerückt sondern auch, wie viel Geld sich mit verschiedenen
Plastikkarten einsparen lässt.
Seine besondere
Gelenkigkeit zeigt Rassau, als er bei einem Rückblick auf alte Fernsehserien
auf die „Augsburger Puppenkiste“ kommt. Völlig authentisch ahmte er die
Bewegung der Marionetten nach. Gleich darauf wieder eine Frotzelei auf die
Hausfrauen mit der Feststellung „Wer nicht von dem Kuchen isst, den er selbst
gebacken hat, ist feige“.
Für Riesengelächter sorgte
eine fiktive Werbeaufnahme, bei der Heißmann als Model für Wurst- und
Schnapskonsum auftrat. Viele Mal wurde die gleiche Szene geprobt, dabei war es
ein leichtes Spiel, das Publikum einzubeziehen.
Volker Heißmann erinnerte
sich an den Beginn seiner Karriere, als er auch oft nach Hersbruck kam. Er
freute sich über ein fröhliches Publikum und teilte dann gleich wieder aus:
Viele junge Damen im Saal seien schon länger jung. Auch die Männer bekamen ihr
Fett ab, da diese im Alter ständig ihr Jagdgebiet erweitern wollen, obwohl die
Munition immer knapper wird.
Was man mit
Wortspielereien alles anstellen kann, zeigten die beiden bei einer nachgestellten
Schifffahrt - welche Frau will schon beim Deckoffizier vorsprechen? Bei dieser
Gelegenheit prangerten die Komiker auch die mittlerweile verschiedenen Formen
von „All inklusiv“ an.
Zum Schluss kamen Waltraud
und Mariechen auf die Bühne und brachten den Saal vollends zum Kochen. Die
beiden Witwen unterhielten sich mit banalen Dialogen über das, was reifen Frauen
alltäglich Sorgen macht. Ein Seitenhieb dabei noch auf Halloween: Wenn man die
Kinder lange genug draußen stehen lässt, kommen sie mit einem Stern wieder!
Nach einem flotten
Gesangsvortrag über die schönen Frauen von Fürth endete das Programm mit
tosendem Beifall. Johann Dechant
Foto: J. Dechant
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