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Luise Kinseher, Die Macht des Geldes und die Sammelwut Drucken E-Mail
Geschrieben von Administrator   

 

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Luise Kinseher kam nach Henfenfeld und mit ihr eine Masse von Gästen in die Sporthalle des SV. Der Vorsitzende des Vereins, Reinhold Heinrich, stellte die vielseitige Künstlerin vor, die in Niederbayern aufgewachsen ist und mittlerweile in München lebt. In vielen Fernsehauftritten war sie zu sehen, seit 1998 ist sie auch als Kabarettistin unterwegs.

 

luise_kinseher_02.jpg                   Mit viel Beifall wurde Luise Kinseher vom Publikum begrüßt. Ohne große Umschweife kam sie auf das Thema Geld. Mit einem Bündel Geldschein in der Hand sinnierte sie, was man damit machen könne. Für einen Hartz IV-Empfänger sei dies die Lebensgrundlage für mehrere Monate, für einen Reichen gerade eine Nacht in einem Superhotel. Geld stellt zum einen Unabhängigkeit und Freiheit dar, doch warum heiraten attraktive Frauen so gern reiche Männer? Blitzschnell verwandelt sich die Kinseher in die Frau Rösch, die in der „Firma“ zuständig für die Organisation ist. Die „Firma“ ist Kinseher selbst in charakterlichen Facetten. So sieht Frau Rösch im Geld nur den Zweck. Riesengelächter erzeugte die Feststellung, dass Jesus nur wegen einer Steuererhebung an Weihnachten geboren wurde. Auch sein Tod am Kreuz war mit Geld verbunden - Judas bekam dafür Silberlinge.

Wieder eine Umwandlung, dieses Mal zur Frau Lachner. Diese hatte eine schwierige Kindheit, wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Das Fazit daraus: Man bekommt dadurch eine andere Einstellung zum Geld. In der Rolle der Maria, einer ehemaligen Millionärin, begeisterte Kinseher mit Geschichten vom ausschweifenden Leben der Oberschicht. Sie wüssten gar nicht mehr, wie sie ihr Geld loswerden können, aber jetzt gebe es zum Glück einen neuen Kick, einen Flug in den Weltraum. Ernüchternd dazu die Feststellung, dass man dort „nicht einmal gescheit aufs Klo gehen kann“.

Luise Kinseher fasst einen Entschluss: Weg von der Zivilisation mit all ihren Auswüchsen auf eine Alm in die Berge. Den Zuschlag dafür hat sie bekommen, weil der Bauer meinte, sie passe gut zur Landschaft. Mit einem perfekten Jodler zeigt die Kabarettistin, dass sie sich „auch in den Bergen verständigen kann“.luise_kinseher_03.jpg

Dann ein Sprung vom Geld zur Sammelwut. Das Publikum fühlt sich schnell ertappt bei der Feststellung, dass ein jeder zuhause eine Kruschelschublade habe. Zigtausende Artikel benutzt jeder Mensch im Leben, aber es ginge auch anders. Als Beispiel führte sie Mahatma Gandhi an, dessen Besitz außer Kleidung nur eine Nickelbrille, eine Essschüssel und einfache Sandalen waren.

Wieder eine Verwandlung, dieses Mal schlüpft Kinseher in die Rolle der Helga Frese, die über die Entwicklung in der Welt sinniert. Die Reichen fordern Bescheidenheit, stellt sie fest, allerdings nur von denen, die eh dazu gezwungen sind. Das Bankensystem wurde mit einer verschlossenen Schachtel verglichen: Diese wandere von einem zum anderen, jeder verdiene daran, der Wert steige und steige. Der Dumme ist jener, der am Schluss feststellt, dass die Schachtel leer ist.

Wieder auf der Almhütte zeigt Kinseher eine Alternative zum Joga, intensives Muhen. Eine Kuh erklärt sie, sei das Beispiel an Zufriedenheit und Ausgeglichenheit. Die Alm sei damit die Vision einer heilen Welt – ohne Geld. luise_kinseher_04.jpg

Die Redesalven, die Luise Kinseher ins Publikum schoss, fanden immer   Zuspruch. Sie war spritzig, frisch und vor allem wortgewaltig. Ein deutlicher Kontrast zur Rolle der Bavaria, die sie eigentlich in ein enges Konzept zwängt. Die Gäste genossen den fantastischen Auftritt und belohnten dies mit tosendem Beifall. Einen Höhepunkt gab es zum Schluss, als Kinseher auch noch ihr gesangliches Talent unter Beweis stellte.   Johann Dechant  

 

 

 

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