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Frauenpower gegen Muff in Chickentown Drucken E-Mail
Geschrieben von Reinhold Heinrich   
Nach einjähriger Abstinenz gab das G’Stockichttheater des SV Henfenfeld wieder eine Aufführung. Ausverkauft war die Premiere des heiteren Dreiakters „Cola, Cash und Kaugummi“ als der Vorsitzende des Sportvereins, Reinhold Heinrich kurz einleitete.

 

Henfenfeld wird für das Theaterstück an einen See verlegt, dort findet sich auch das Gasthaus „Zum alten Seewirt“, der Handlungsort der Geschichte. Die neue Pächterin Sabine Sauer (Kerstin Brückner) will frischen Wind in den Laden bringen. Schon ihr schläfriger Dauergast, der Gemeindearbeiter Peter Schnell (Michael Haas) zeigt, wie es bisher um die Gaststätte bestellt war. Sie hat zusammen mit ihrem Freund Marco (Tobias Uschalt) und ihrer Freundin Karin (Marion Meyer) und deren Freund Tommy (Roland Mayer) ein Konzept erarbeitet, dass sie dem Bürgermeister vorstellen will. Davor kommt noch ein besonderes Damenquartett ins Lokal. Die Frau des 1. Bürgermeisters Liselotte Knackig (Erika Hahn), die Frau des 2. Bürgermeisters Klara Klemmer (Margit Niebler), die Gemeinderätin Gisela (Helene Knarr) und die Gemeindesekretärin Rosemarie Knöpfle (Miriam Mettbach) haben mit der Gaststätte eigene Pläne. theatersvh4.jpgEin Begegnungszentrum für Frauen wollen sie dort einrichten, doch bislang scheiterte der Antrag im Gemeinderat. Mit dem Auftritt von Bürgermeister Anton Knackig (Reinhard Sperber) und seinem Vertreter Johann Klemmer (Leo Bock) wird dem Zuschauer schnell klar, wer hier das Sagen hat. Als die Wirtin ihr neues Konzept vorstellt – Bistro statt Gasthaus und Chicken Wings statt Weißwürste, kommt es zum Eklat. Der Bürgermeister kündigt der Pächterin und setzt statt ihrer den Gemeindearbeiter als Wirt ein. Um sich vom alten Muff zu trennen und gegen den Willen der Honoratioren durchzusetzen greift man zu einer ausgeklügelten List … Reinhard Sperber der alt gediente Theatermime brillierte wieder mir seiner Wortgewalt, seine Mimik und Gestik sind Garant für viele Lacher. Erika Hahn theatersvh1.jpgspielt perfekt seine keifende Gattin, sie ist in allen Lagen anpassungsfähig und hinterließ einen starken Eindruck. Leo Bock als nachplappernder 2. Bürgermeister sorgte stets für Heiterkeit. Wenn er seine Stimmlage bei einer eigenwilligen Wortwahl veränderte, bogen sich die Zuschauer vor Lachen. Margit Niebler zeigte wiederum ihre Vielseitigkeit, als Spezialistin für Meditation blühte sie voll auf. Miriam Mettbach gab in diesem Stück ihr Debüt als Bühnenbildnerin und Mimin, glaubhaft verkörperte sie die Vorsitzende der Frauenliga, stand für Sitte und Moral. Wenn Helene Knarr auf die Bühne kommt, bedarf es keiner großen Worte, um den Saal in Wallung zu bringen. Als mannstolle Gemeinderätin hat sie stets das Publikum auf ihrer Seite, viele spontane Aktionen sorgten für großes Gelächter. Michael Haas als dauermüder Gemeindearbeiter zeigte Schlagfertigkeit und Wortwitz, später brilliert er durch eine enorme Wandlungsfähigkeit. Kerstin Brückner bringt nicht nur als Wirtin frischen Wind auf die Bühne. Mit ihrem jugendlichen Elan hat sie sich zu einer festen Größe in der Gruppe entwickelt, sie verkörpert ideal das Bild einer modernen emanzipierten Frau. Tobias Uschalt steht der Part des sportiven Intellektuellen, er schlüpfte auch in die Rolle eines Managers, und verkörpert diese glaubhaft und gestenreich. Wenn Marion Meyer die Tonlage verändert, verheißt dies nichts Gutes. Sie strotzt vor Temperament, kurze Einwürfe von ihr begeisterten das Publikum. Roland Mayer war bei diesem Stück am vielseitigsten und überraschte nicht nur mit seinen optischen Wandlungsfähigkeiten. Als Souffleuse hatte Elisabeth Urbansky theater_5.jpgeinen leichten Abend, ihre Präsenz allein wirkte für die Schauspieler stabilisierend. Mit viel Zwischenbeifall und einem tosenden Schlussapplaus honorierte das Publikum eine starke Leistung der fast professionellen Laiendarsteller.  Johann Dechant

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